Wo der Wind singt australien1 by treasure

Wo der Wind singt australien1 by treasure

Autor:treasure [treasure]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: familiensaga, australien
veröffentlicht: 2011-12-21T23:00:00+00:00


Kapitel 19

Ein paar Wochen später stand Kate neben ihrem Pick-up auf dem Ausstellungsgelände von Campbell Town und beobachtete die Männer an den Toren, die sich neben einer glänzenden Verbrennungsanlage drängten. Der Zylinder rauchte und spuckte orangefarbene Funken in den weißen Nebel. Die Männer schoben ihre Hände unter die Achseln, um sie zu wärmen, und warteten darauf, dass die Sonne endlich durch den Morgennebel brach.

Ein Stück unterhalb von Kate fuhren schwere Geländewagen mit Pferdeanhängern zu dem noch tiefer gelegenen, ovalen Platz. Dann führten die Wettbewerbsteilnehmer ihre in Decken gehüllten und bandagierten Pferde klappernd die breiten Transporterrampen hinunter. Kate dachte an Matilda und Paterson, die sie bei Janie untergestellt hatte. Sie hatten keine Decken, waren ungestriegelt, aber sie grasten zufrieden auf der großen Koppel.

Kate hatte zwar nie selbst an einem Reitturnier teilgenommen, sie liebte jedoch den prachtvollen Anblick dieser verhätschelten Pferde, wenn sie mit ihren gebogenen, glänzenden Hälsen und wehenden Schweifen durch die Arena galoppierten. Sie hätte liebend gern etwas mit ihren eigenen Pferden gemacht, etwa in einer Polocrosse-Mannschaft gespielt. Im Augenblick jedoch musste sie auf das Reiten verzichten, da ihr neuer Job ihre gesamte Zeit in Anspruch nahm. Ihre Tätigkeit entsprach weitgehend der, die sie auch schon in Orange ausgeführt hatte, daher fiel ihr die Umstellung nicht besonders schwer. In ihrer Rolle als Landwirtschaftsberaterin fühlte sie sich durchaus wohl. Auch wenn sie und Nell nicht mehr auf Bronty lebten, war sie immerhin zu Hause. Hier auf dieser Insel. Janie holte Nell jeden Morgen bei ihr ab und integrierte sie dann einfach in den Tagesablauf ihrer Zwillinge. Kate arbeitete täglich bis etwa fünf Uhr, dann ging sie zum Haupthaus hinüber, um Nell abzuholen. Nell spielte dann stets fröhlich mit den Zwillingen, schob einen Kinderwagen durch die Gegend, fuhr auf dem Dreirad oder sah sich ein Bilderbuch an. Kate fiel auf, dass Janie in letzter Zeit weniger erschöpft aussah.

»Sie geht so geschickt mit ihnen um«, hatte Janie schon nach der ersten Woche geschwärmt. »Ich muss jetzt nicht mehr ständig irgendwelche Streitereien zwischen den beiden schlichten. Sie schafft es irgendwie, sie stundenlang zu beschäftigen. Wenn ich mich um einen der beiden kümmern muss, lenkt Nell den andern ab. Hinzu kommt, dass ich nicht mehr so einsam und allein bin. Ich weiß, dass du in der Nähe bist und ich jederzeit mit dir plaudern kann. Eigentlich sollte ich dich und Nell bezahlen!«

»Ich bin wirklich froh, dass wir beide von unserer kleinen Vereinbarung profitieren«, hatte Kate ihrer Freundin geantwortet.

Jetzt wandte Kate ihre Aufmerksamkeit wieder dem Ausstellungsgelände der Landwirtschaftsschau von Campbell Town zu. Gerade hielten mehrere Viehtransporter vor dem riesigen Pavillon aus Wellblech an, in dem die Schafe untergebracht werden sollten. Die Männer schlugen die Abdeckplanen zurück, so dass jetzt die prachtvollen Merino-Böcke mit den gedrehten Hörnern, die für die Show herausgeputzt waren, zu sehen waren. Der Pavillon erwachte mit dem Scheppern der Blechtore und dem tiefen Blöken der Schafe zum Leben, als man die Tiere in Pferche mit dicken Lagen goldenen Strohs trieb. Neben dem Schafpavillon stand der Kaffeewagen, vor dem sich eine Schlange noch ziemlich



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